Potjiekos – Südafrikanischer Schichteintopf mit Rindfleisch
– Die Kulinarische Weltreise unterwegs in Südafrika –
Hallo, my skat! Das war jetzt Afrikaans, eine von 11 Sprachen in Südafrika. Aber bei mir gibt es heute keinen Sprachkurs, sondern einen Potjiekos, ein Südafrikanischer Schichteintopf mit Rindfleisch. Denn es geht mit der „Kulinarischen Weltreise“ wieder in die weite Welt hinaus. Wir, das sind die Teilnehmer dieser „Weltreise“ und ich. Dieses Mal sind wir in Südafrika unterwegs und von dort habe ich euch etwas besonders Leckeres mitgebracht, den Potjiekos. Dieser in Südafrika sehr beliebte Schichteintopf wird mit gutem Gemüse und Rindfleisch geschmort, quasi im eigenen Saft. Wer Eintopf mag, wird diesen hier lieben.
Potjiekos – Südafrikanischer Schichteintopf mit Rindfleisch
Beim Potjiekos – wörtlich übersetzt „Kleiner Topf Essen“ – dem traditionellen südafrikanischen Eintopfgericht haben in Südafrika die Männer das sagen, eigentlich wie auch am Barbecue-Grill. Denn sie machen das Holzfeuer und beaufsichtigen während des Garprozesses den lecker geschichteten Schichteintopf, der sich in einem großen runden dreibeinigem gusseisernem Topf befindet.
Diese Art des Kochens haben seinerzeit, im 17. Jahrhundert, die Buren – die niederländischen Siedler – mitgebracht, denn der verwendete gusseiserne Topf mit dem Namen „Hutspot“ wurde von ihnen unterwegs vielfach verwendet, während sie durch das Land reisten. Heute sitzt man eher gesellig rund um den Topf und freut sich auf den geschmackvollen Eintopf.
Die Zutaten werden in Schichten hinzugefügt, beginnend mit dem Fleisch, gefolgt von Gemüse, Gewürzen und Flüssigkeit. Typische Zutaten für den Potjiekos sind Fleisch, in meinem Falle Rindfleisch (Gulaschstücke) Gemüse wie Karotten, Kartoffeln und Zucchini, sowie Gewürze und Brühe.
Der fertig geschichtete Eintopf wird langsam und bei niedriger Hitze gekocht, oft über mehrere Stunden. Dies erlaubt den Aromen, sich vollständig zu entwickeln und sorgt für zartes Fleisch und aromatisches Gemüse.
Südafrika – ein faszinierendes Land
Leider kenne ich die Aussage, dass Südafrika ein faszinierendes Land sein soll, nur vom Hörensagen, aber es steht auf meiner List der noch zu besuchenden Länder ganz weit oben. Südafrika hat eine reiche Geschichte, eine vielfältige Kultur und atemberaubende Landschaften, wie die Savannen, Berge und Wüsten bis hin zu den Küstenregionen.
Südafrika beherbergt zahlreiche bekannte Nationalparks, wie zum Beispiel der berühmte Kruger-Nationalpark, der eine reiche Tierwelt, mit Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörnern und Büffel bietet. Ebenso beliebte Ziele ist die Garden Route, das Kap der Guten Hoffnung und die Weinbauregion rund um Stellenbosch und Franschhoek. Aber eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Südafrika ist der Tafelberg in Kapstadt, mit einem beeindruckenden Ausblick über die Stadt und den Atlantischen Ozean.
In Südafrika gibt es 11 offizielle Sprachen, darunter Englisch, Afrikaans, Zulu, Xhosa und Sesotho, was die kulturelle Vielfalt des Landes widerspiegelt. Meine Anrede oben im Text und auch am Schluss ist Afrikaans.
Südafrika kulinarisch
Kulinarisch ist dieses Land sehr vielfältig geprägt von den verschiedenen Kulturen und Ethnien, die Südafrika wohnen. Die Landesküche bietet eine breite Palette an Aromen und Gerichten, die sowohl traditionelle als auch moderne Einflüsse beinhalten. Sie umfasst Einflüsse aus indischen, malaiischen, niederländischen und britischen Traditionen. Typische Gerichte sind Biltong, Bobotie, Bunny Chow und Braai, die ich euch im Folgenden kurz erklären möchte:
- Braai: ist ein südafrikanisches Barbecue. Beliebte Braai-Gerichte sind Boerewors (Bauernwurst), Steaks, Koteletts und Hähnchen. Es wird oft mit Chakalaka (eine würzige Gemüsesauce) und Pap (ein Brei aus Maismehl) serviert.
- Bobotie: ist ein Hackfleischauflauf mit einer Eiermilchkruste, gewürzt mit Curry und oft mit getrockneten Früchten und Nüssen.
- Biltong: ist luftgetrocknetes Fleisch und Wurst, ähnlich wie Jerky, aber in den verschiedensten Gewürzen und Marinaden eingelegt.
- Bunny Chow: ist ein beliebtes Fast-Food-Gericht aus Durban, bestehend aus einem ausgehöhlten Brotlaib, der mit würzigem Curry gefüllt wird.
- Potjiekos: mein heutiges ausgewähltes Gericht ist ein langsam gekochter Schichteintopf, traditionell in einem dreibeinigen Gusseisentopf und über dem offenen Feuer zubereitet.
Zu guter Letzt
Damit wäre ich auch schon am Ende meines kulinarischen Ausflugs nach Südafrika. Ob man nun den Eintopf jetzt mitten im Hochsommer genießt, oder ihn auf die kältere Jahreszeit verschiebt, bleibt euch überlassen. Mir hat er auf jeden Fall schon jetzt sehr gut geschmeckt. Es ist für mich auf jeden Fall ein leckerer Genuss gewesen. Probiert es aus und lasst euch ebenfalls begeistern.
Des Weiteren empfehle ich euch für meine nächsten Beiträge auf dem Laufenden zu bleiben, denn es gibt bei mir immer etwas Neues und Leckeres zu entdecken. Mein nächster Beitrag erscheint am Freitag, dem 2. August. Dann gibt es ein leckeres Rezept für einen Sommersalat. Lasst euch überraschen und schaut wieder bei mir ein.
Ich möchte an dieser Stelle zum einen nicht unerwähnt lassen, dass ich mich rezeptmäßig an zwei Rezepten von „Ankerkraut“ und „Gewürze der Welt“ orientiert habe. Zum anderen möchte ich mich bei unserem Reiseleiter Volker von Volkermampft recht herzlich für die Organisation dieser Challenge bedanken.
Geniet die lewe!
Michael
Weitere internationale Gerichte habe ich hier für euch zusammengestellt
Potjiekos – Südafrikanischer Schichteintopf mit Rindfleisch
Zutaten
- 4 Mittelgroße Zwiebeln
- 6-8 Kleine Kartoffeln (ca. 320 g)
- 6 Karotten (ca. 650 g)
- 3-4 Zucchini (ca. 590 g)
- 300 g kleine Champignons
- 800 g Rindergulasch
- 3 EL Ghee (Butterschmalz)
- 2 Rosmarinzweige
- 2 Thymianzweige
- 1/1 Knoblauchknolle am Stück
- Salz, Pfeffer, Kardamom, etwas Ingwer und Zimt (nach Gefühl)
- 3 EL Zaatar Gewürzmischung
- 400 ml Rinderbrühe
- 3 TL Sojasauce
- 3 TL Zitronensaft
- Evtl. 200 - 300 ml Wasser
Anleitungen
- Die Zwiebeln und Kartoffeln in dicke Scheiben schneiden, dass andere Gemüse sehr grob würfeln. In einem Topf das Ghee erhitzen und die Zwiebelscheiben darin kurz anbraten. Die Zwiebeln zur Seite schieben und die Gulaschwürfel in dem Fett kräftig anbraten. Sobald Flüssigkeit aus dem Fleisch austritt, die Zwiebeln auf das Fleischlegen. Nun das Gemüse in den Topf schichten: Kartoffeln, Karotten, Zucchini und zuletzt die Champignons. Darauf die Rosmarin- und Thymianzweige, sowie die halbe Knoblauchknolle legen. Jetzt die Gewürze darüber streuen. Die Brühe angießen und Sojasauce und Zitronensaft hinzufügen. Den Deckel auflegen und garen lassen. Wichtig: Niemals umrühren!!! Der Potjiekos braucht jetzt ca. 90 Minuten zum Garen. Dabei gelegentlich prüfen, ob noch genügend Flüssigkeit im Topf ist und ggf. Wasser nachgießen.Als Beilage passen Nudeln oder Reis. Guten Appetit!
Hier nun die weiteren Teilnehmerinnen der kulinarischen Weltreise nach Südafrika
Britta von Brittas Kochbuch mit Chakalaka 2.1; Inkukhu Nembot Ji -Geschnetzeltes Hähnchen mit grünen Bohnen der Xhosa
Friederike von Fliederbaum mit Roosterkoek und Chakalaka
Susanne von magentratzerl mitMais-Bohnen-Eintopf für Nelson Mandela
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mitSosaties – südafrikanische Fleischspieße; Bunny Chow mit Butterbohnen-Curry und Möhrensalat
Cornelia von SilverTravellers mitBabooti – fruchtiges Curry aus Südafrika; Hühnerleber Peri Peri
Regina von bistroglobal mitChakalaka- die 3. Version
Wilma von Pane-Bistecca mitBobotie – Suedafrikanischer Hackbraten; Bobotie Samosas – Suedafrikanisches Fusion Food
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mitSüdafrikanisches Maisbrot – Mealie Bread
Simone von zimtkringel mit Cape Malay Chicken Curry
Tina von Küchenmomente mitHetzoggies
Sus von CorumBlog 2.0 mitBiltong – Südafrikanisches Trockenfleisch
Das klingt wirklich lecker, und ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich so einen Eintopf lieber in der kälteren Jahreszeit (wärmend, gemütlich, heimelig) würde essen wollen oder jetzt (Topf auf Herd, Küche zu und den Pott sich selber überlassen). Wie auch immer, werde ich dieses Gericht mal im Hinterkopf behalten.
Liebe Grüße
Britta
Seit der ersten Südafrika-Reise residiert hier im Haus ein Potjie, wir haben damit schon mehrfach über offenem Feuer gekocht. Ist nicht ganz ohne Haken, macht aber echt Spaß! Danke für dein Rezept :-)
Uih, das ist aber klasse, dann ist dieses Rezept ja was für euch. Dass das nicht ganz einfach ist, glaube ich wohl, denn man muss das Feuer ja am Brennen halten über die gesamte Garzeit. Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren.
In der Tat ist der Eintopf für uns Nordeuropäer eher was, wenn es kühler wird. Ich weiß nicht, ob das in Südafrika auch so ist. Mir hat er jedenfalls jetzt auch super geschmeckt. Behalte das Gericht im HInterkopf, es ist sehr lecker und einfach. Man muss nicht mal umrühren ;)
Liebe Grüße
Michael
Klingt wie eine Südafrikanische Version eines Gulaschtopfes. Jedes Land hat wohl so seine eigene Variante. Ich würde eine Portion nehmen, für mich mit Reis bitte.
Ich habe auch direkt an Gulaschtopf gedacht ;-) . Die südafrikanische Variante gefällt mit auf jeden Fall richtig gut. Und wie immer hast du das Gericht perfekt in Szene gesetzt. Man bekommt direkt Lust, sich einen Teller zu schnappen…
Liebe Grüße
Tina
Lieber Michael, Schmortöpfe esse ich für mein Leben gern. Auch habe ich tatsächlich riesige, rauchende Töpfe (Potjes) in Südafrika selbst gesehen und die Eintöpfe daraus gegessen. Südafrika lohnt sich tatsächlich zu bereisen. Es ist sehr einfach, selbst die Reise zu gestalten! Wir waren schon 3 mal dort unterwegs. Zunächst lohnt jedoch, dein Rezept mal nach zu kochen. Ich bin gespannt. Viele Grüße, Regina
ich mag diesen Eintopf sehr gerne wie auch andere Bredies habe 17 Jahre in Südafrika gelebt und mein absolutes Lieblingsgrich außerhalb von Braii ist Cape Balichow und Groenbone Bredie
Das ist ja prima. Ich finde ihn auch absolut lecker. Von dem letzteren Gericht habe ich auch schon gehört und müssen bestimmt auch total lecker sein.
Liebe Regina, dann mal viel Spaß beim Nachkochen. Südafrika steht auf jeden Fall auf meiner Liste.
Beste Grüße
Michael
Liebe Tina, da warst Du im Prinzip schon auf dem richtigen Weg. Dieser Eintopf wird geschichtet und schmurgelt dann, ohne umrühren, vor sich hin. Der Geschmack ist echt klasse.
Liebe Grüße
Michael