Finnisches Gebäck – Runeberg Törtchen
– Runebergintorttu und die Kulinarische Weltreise nach Finnland –
Auf geht’s nach Finnland, dem Land der tausend Seen. Wir, das ist die „Kulinarische Weltreise“, sind wieder unterwegs auf der Suche nach tollen finnischen Rezepten. Ich bin bei der Reise, bzw. bei der Suche nach einem tollen Rezept, auf das finnische Gebäck – Runeberg Törtchen gestoßen. Dieses finnische Gebäck heißt dort Runebergintorttu, also fast so ähnlich wie die Übersetzung. Alles zum Gebäck-Rezept und was sich hinter den Runeberg-Törtchen aka Runebergintorttu verbirgt, gibt es jetzt im Folgenden.
Runeberg Törtchen aka Runebergintorttu
Runebergintorttu ist ein traditionelles finnisches Gebäck, das nach dem finnischen Nationaldichter Johan Ludvig Runeberg benannt ist. Es wird traditionell am 5. Februar, dem Runeberg-Tag, serviert, der dem Geburtstag des Dichters gewidmet ist.
Runebergintorttu besteht aus einem kleinen, runden Kuchen, der meistens aus einer Mischung aus gemahlenen Mandeln, Lebkuchen/Pfefferkuchen, Zucker, Mehl, Butter und Eiern hergestellt wird. Der Teig wird oft mit einer Prise Kardamom gewürzt, um ihm eine zusätzliche Geschmacksnote zu verleihen. Der Kuchen wird in zylindrische Formen gefüllt und dann goldbraun gebacken.
Nach dem Backen wird der Runebergintorttu mit einer Zuckerglasur und/oder Puderzucker überzogen. Traditionell kommt der Zuckerguss mit einem Klecks Himbeermarmelade obendrauf. Das soll an die Brille von Johan Ludvig Runeberg erinnern.
Die Runeberg-Törtchen haben eine feine Mandel-, Lebkuchennote, sowie den fruchtigen Geschmack der Himbeermarmelade mit der Süße des Zuckergusses. Es ist ein beliebtes Gebäck in Finnland und wird oft mit einer Tasse Kaffee oder Tee genossen.
Ein leckeres finnisches Gebäck – Runeberg Törtchen
Ich habe mein Rezept dieses Mal nicht aus der Küche, sondern eher aus der Backstube. Genauer gesagt habe ich mich im Internet umgeschaut und fand das Rezept für die Runebergintorttu bei Christian vom Blog Savorylens. Es hat mich, obwohl eher ein Wintergebäck, sofort begeistert, so dass ich mich entschlossen habe es, trotz steigender Temperaturen draußen, zu machen.
Vieles zu dem Gebäck habe ich ja schon im Abschnitt vorab gesagt. Trotzdem gibt es noch etwas dazu zu erzählen. Natürlich findet man im Mai keinen Lebkuchen mehr in den Lebensmittelläden und „alten Lebkuchen“ von Weihnachten hatte ich nicht mehr … denn der hält nicht länger als bis Heiligabend. Also habe ich Haferkekse genommen und mir eine Art Lebkuchengewürz selbst zusammengebastelt. Das hat prima funktioniert und die Törtchen haben einen tollen Geschmack gehabt.
Was ebenfalls sehr lecker ist, dass diese Kuchen mit einem Rumsirup getränkt werden. Das macht sie irrsinnig saftig und rundet den Geschmack noch mal ein wenig mehr ab. Aufpassen müsst ihr allerdings beim Rausmachen der Törtchen aus der Form. Da müsst ihr ganz vorsichtig sein, denn dieses Gebäck ist sehr „mürbe“, oder besser gesagt sehr locker. Das Rezept für meine Runebergintorttu findet ihr wie immer am Ende des Posts.
Finnland – Suomi
Ganz ohne etwas zu Finnland gesagt zu haben, möchte ich meinen Post doch nicht beenden. Ich war mit 14 Jahren das erste Mal im Sommer dort. Seinerzeit bin ich mit meinen Eltern mit einem Schiff nach Helsinki gefahren und von dort aus weiter zu den finnischen Seen, nach Rovaniemi. Bei der Rückfahrt sind wir noch einen Tag in Helsinki geblieben und haben uns dort die Stadt angeschaut. Bilder habe ich leider nicht von dem Urlaub, zumindest keine digitalisierten, da es noch keine Digitalkameras etc. gab. Aber ich habe schöne Erinnerungen an den Urlaub und an die wunderschöne Landschaft. Wir haben auf unseren Touren dort auch immer reichliche Gebäck gegessen, allerding kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ob ich dieses finnische Gebäck – Runeberg Törtchen gegessen habe. Ich denke mal eher nicht, da es nicht unbedingt ein Sommergebäck ist.
Was mir allerdings dort bei den diversen Gebäcksorten aufgefallen ist, dass sie häufig mit Zuckerglasur in allen Farben und mit Gewürzen überzogen waren. Das war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Nachhinein hat es sehr gut geschmeckt.
Finnland liegt im Norden Europas und grenzt an Schweden, Norwegen und Russland. Mit ca. 5,5 Millionen Einwohnern und einer Fläche, die fast so groß ist wie Deutschland gehört Finnland mit zu den am dünnsten besiedelten Ländern in Europa. Die meisten Menschen leben dort im Süden des Landes, in der Hauptstadt Helsinki und in den Großstädten Turku, Vantaa, Tampere uns Espoo. Übrigens ist Finnland, bzw. Lappland bekannt für die tolle Winterlandschaft dort, den Nordlichtern und reichliche Elchen. Viele von euch kennen bestimmt auch den Begriff Suomi für Finnland. Das ist die Eigenbezeichnung für Finnland, als auch die Bezeichnung für die finnische Sprache.
Das war‘s für heute
Ich hoffe, ich konnte euch jetzt ein wenig für Finnland und besonders für die Runeberg-Törtchen begeistern. Macht sie einfach mal nach. Wenn nicht jetzt, dann im Winter. Sie schmecken sehr lecker.
Meinen nächsten Post gibt es hier wieder am Sonntag, dem 4. Juni. Dann gibt es etwas Leckeres aus New York City. Lasst euch überraschen und schaut mal bei mir wieder rein.
Hier ist noch der Link zum Christian von Savorylens. Schaut mal bei ihm rein, es lohnt sich, denn er hat tolle Rezepte und wunderschöne Bilder dazu.
Nauti elämästä!
Michael
Hier sind noch weitere Rezepte von mir von der „Kulinarischen Weltreise“
Runebergintorttu - Runeberg-Törtchen
Kochutensilien
- 12 Förmchen, zylinderähnlich (6 x 6 cm)
Zutaten
- Teig
- 140 g Butter, Zimmertemperatur
- 150 g feinster Zucker
- 1 Pack. Vanillezucker
- 2 Eier (Größe M)
- 80 g Mandeln, gemahlen
- 100 g Mehl (Typ 550)
- 120 g Haferkekse (ursprünglich: Lebkuchen oder Pfefferkuchen)
- 1 1/2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 TL Kardamom
- 140 ml Sahne
- Rumsirup
- 2 EL Rum
- 200 ml Wasser
- 40 g feinster Zucker
- Glasur
- 70 g Puderzucker
- 2 TL Wasser
- 3 TL Himbeermarmelade
Anleitungen
- TeigDen Backofen auf 160° C Umluft vorheizen.Die Förmchen gründlich einfetten.Butter mit beiden Zucker in der Küchenmaschine für 4-5 Minuten cremig aufschlagen. Die Eier nacheinander hinzufügen und jeweils gründlich einarbeiten, bis eine homogene Masse entsteht. Kekse im Blitzhacker fein zerkleinern.Mandeln, Mehl, Kekskrümel, Backpulver, Salz und Kardamom miteinander vermengen und kurz unter die Butter-Eiermasse rühren.Anschließend die Schlagsahne dazugeben und allesnochmals kurz verrühren.Mit einem Esslöffel, oder einem Spritzbeutel ohne Tülle die Förmchen zu etwa 2/3 mit der Teigmasse befüllen. Dabei sollte man darauf achten, dass der Teig gleich tief in die Förmchen gefüllt wird, damit alle gleichmäßig hoch werden. Anschließend von oben glatt streichen.Bei 160° C im Backofen, auf der mittleren Schiene für ca. 20 – 22 Min backen (Stäbchenprobe am Garende nicht vergessen).Die Törtchen aus dem Ofen nehmen und in den Formen etwa eine halbe Stunde abkühlen lassen. Anschließend sehr vorsichtig aus den Förmchen lösen und mit der glatten Unterseite nach oben stellen, ggf. begradigen. Mit einem Zahnstocher von oben jeweils 3-4 Löcher hineinstechen.RumsirupWasser und Zucker aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat, und dann den Rum hinzufügen.Die Törtchen mit einem Pinsel von oben und an den Seiten gründlich mit dem Sirup einstreichen und mind. 2 Stunden (idealerweise über Nacht) einziehen lassen.GlasurPuderzucker und Wasser miteinander verrühren und in einen Spritzbeutel mit kleiner Tülle füllen.Mit diesem auf der Oberseite der Törtchen einen Ring am äußeren Rand entlang spritzen. Die Himbeermarmelade vorsichtig mit einem Teelöffel in die Mitte geben. Wer will kann sie vor dem spritzen noch mit Puderzucker bestreuen.
Hier nun die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Regina von bistroglobal mit Rahkapulla
Britta von Brittas Kochbuch mit Poronkäristys (Rentiergeschnetzeltes aus Finnland), Talvinen salaatti (Finnischer Wintersalat), Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Sima und Munkki zum finnischen Maifeiertag, Hernekeitto ja Pannukakku – finnische Erbsensuppe und Ofenpfannkuchen
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Ulrike von Salon Matilda mit Britakakku, Finnland, Urlaubsvorfreude
Simone von zimtkringel mit Karelische Blini
Edyta von Mein dolcevita mit Finnlands Roggenbrot – Ruisreikäleipä, Runeberg- Törtchen
Friederike von Fliederbaum mit Korvapuusti – Finnische Zimtschnecken
Britta von Backmaedchen 1967 mit Pikkupullat-weiche süße Brötchen aus Finnland
Anja von GoOnTravel.de mit Traditioneller Genuss: Rahkapulla – Der klassische finnische Quarkkuchen
Die Törtchen sehen echt hübsch aus. Mir gefällt, dass die säuerlichen Himbeeren ein gutes Gegenspiel zu dem vermutlich süßen Küchlein selbst darstellen.
Liebe Grüße
Britta
Die Törtchen merke ich mir mal für die kommende Advents-Saison vor! Die sehen nämlich ausgesprchen verlockend aus.
Die Törtchen sehen toll aus. Ich kenne sie bisher nur vom Namen her. Muss ich unbedingt mal probieren.
Lieber Michael,
die Runeberg-Törtchen hatte ich auch auf meiner Liste, hatte aber nicht die passennden Backformen. Ich freue mich aber total, dass du diese hübschen und garantiert superleckeren Törtchen gebacken hast. Die sind dir wirklich toll gelungen!
Herzliche Grüße
Tina
Lieber Michael, deine Runeberg-Törtchen sehen super lecker aus, da mag man direkt zugreifen.
Liebe Grüße
Britta
Die Törtchen sehen ja sowas von lecker aus, mhhh!
Hallo Michael,
Deine Törtchen sehen super aus. Habe ich auch kurz drüber nachgedacht und daher freue ich mich, dass Du sie gebacken hast :-).
Gruß Volker