Zwiebelfleisch, ein westfälisches Gericht – Pottkieker 2018 – 4
Hallo ihr Lieben!
Was war das für eine Begrüßung als ich bei Nadine zu Besuch war. Neben ihrem Mann würde ich von den beiden Möpsen Schrödi und Lucy freudig begrüßt. Zwei ganz süße Möpse die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Nach der Begrüßung haben wir uns erst mal bei einer guten Tasse Kaffee über das Zwiebelfleisch, das es ja heute gibt, unterhalten. Dabei wurde ich zuerst einmal über die Tradition des Gerichtes Zwiebelfleisch aufgeklärt.
Ganz unbekannt ist mir das Zwiebelfleisch nicht, aber hinter dem Zwiebelfleisch steckt doch noch etwas mehr. Zwiebelfleisch hat in der Menüfolge im Westfalenland eine gewisse Tradition. Es wird in der Regel nach der Suppe serviert und aus dem Suppenteller gegessen. Für die Zubereitung wird das Rindfleisch mit Gemüse im Wasser gegart. Man kann aber auch Gemüsefond anstatt Wasser nehmen. Die Zwiebeln werden separat zu einer leckeren Zwiebelsauce mit Essig, Senf und Gewürzen gekocht. Vor dem Servieren wird der Braten in Scheiben geschnitten und in der Sauce erwärmt. Als Beilage nimmt man meistens Salzkartoffeln.
Bevor ich zum Rezept komme möchte ich euch natürlich etwas über Nadine erzählen sowie einige ihrer Antworten auf meine Fragen. Während das Fleisch schön mit dem Gemüse vor sich hin garte habe ich mich in aller Ruhe mit ihr unterhalten.
Nadine kommt gebürtig aus Bad Kissingen, da ihr Vater dort beruflich engagiert war. Die ganze Familie stammt aber aus dem schönen Münsterland und dorthin ging es dann auch bald wieder zurück. Beruflich ist sie Kauffrau im Gesundheitswesen und zu Hause geht sie beim Kochen und Brot backen auf. Denn besonders das Kochen ist für sie eine Lebenseinstellung und große Leidenschaft. Sie versucht immer das Beste aus den Produkten herauszuholen und vermeidet Fertigprodukte.
Was bedeutet Essen für Dich?
„Genuss! Ich bin ein totaler Genießer. Für mich bedeutet Essen auch, dass man es nicht immer neu erfinden muss, sondern vorhandene Rezepte weiter perfektioniert.“
Wieviel Kochpötte hast Du denn so?
Mit einem zwinkern sagte sie. „Eine ganze Schublade voll. So 18 Stück, plus Pfannen und Backformen.“
Was ist dir beim Einkaufen von Lebensmitteln, die Du für das Kochen benötigst, wichtig?
„Frische! Vielfalt, heimische Produkte, sehr gerne vom Biohof und ganz wichtig ist mir – Klasse statt Masse.“
Ihr liebstes Küchengerät sind ihre Messer. Sie besitzt noch die guten Schälmesser von ihrer Oma. Aber neben guten Messern kann sie beim Kochen nicht auf Lorbeerblätter, Piment, Knobi, Petersilie, Salz, Pfeffer und dem guten Senf mit dem Löwenkopf verzichten.
Zum Kochen ist Nadine durch die Omas gekommen, die schlesische Wurzeln hatten. Eine der Omas hat einen großen Garten mit Gemüsebeet und Obstbäumen und da wurde eben auch viel auf Vorrat eingekocht.
Das zum kleinen Einblick in Nadines Leben. Jetzt aber ran an die Messer denn das gute Stück Fleisch braucht ca. 2,5 Stunden Garzeit. Danach ist es herrlich zart und zergeht fast auf der Zunge.
Man nehme für das Rezept Zwiebelfleisch
2 kg Rindfleisch
4 Möhren
250 g Sellerie (Knolle + Staude )
1 Stange Lauch
3 Gemüsezwiebeln
2-3 Lorbeerblätter
8-10 Piementkörner
Essig
Salz, Pfeffer, Zucker
Senf
Mehl
Man mache
Das Fleisch mit den grob zerkleinerten Möhren, Sellerie, Lauch, Lorbeerblättern, Piementkörnern und 1 großen Zwiebel ca. 2,5 Stunden köcheln lassen. In der Zwischenzeit die beiden anderen Zwiebeln in feine Viertel-Ringe schneiden.
Fleisch aus dem Topf nehmen, Gemüse aus dem Sud entfernen, die Brühe auffangen. Zwiebeln in viel Margarine anschwitzen, mit Mehl bestäuben und der Brühe schrittweise ablöschen, bis sie schön sämig ist. Zügig rühren damit es nicht klumpt! Kräftig mit Zucker, Essig, Senf und etwas Salz abschmecken. Zum Abschluss die Sauce mit dem Pürierstab kurz anpürieren. So das noch stückige Zwiebeln bleiben. Die Fleisch in dünne Scheiben schneiden und mit Soße servieren! Dazu passen Salzkartoffeln und ein grüner Salat. Ich habe es natürlich probieren dürfen. Es war einfach nur lecker und ich werde es bestimmt bald ausprobieren. Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Nachkochen und noch einen angenehmen Mittwoch.
Wenn ihr selbst auch interessante Rezepte habt dann meldet euch einfach, da die Aktion noch läuft könnt ihr euch mit einem Rezept und der Geschichte dahinter bei mir melden (in der Kommentarfunktion). Sofern ihr in Münster oder dem Münsterland wohnt komme ich vorbei, ihr kocht dann und ich fotografiere. Am Samstag geht es weiter mit dem 5. Bericht, etwas herzhaftem mit süßer Beilage. Lasst euch überraschen.
Genießt das Leben!
Michael
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Das Logo für meine Aktion POTTKIEKER 2018 wurde von der lieben und kreativen Marie Krokant by Löwenpudeldesign erstellt. Vielen Dank dafür.
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