Eine Spezialität – Lappenpickert und Püfferchen
Hallo Ihr Lieben!
Nach meinem ersten Pickert-Post am letzten Samstag bekommt ihr heute zwei weitere Pickertspezialitäten von zu Hause, aus dem Ostwestfälischen Raum vor. Es handelt sich um Lappenpickert und Püfferchen, die ebenfalls eine ostwestfälische Spezialität sind. Beide Varianten werden, wie der Kastenpickert, mit geriebenen Kartoffeln hergestellt.
Als erstes möchte ich euch gerne den Unterschied der beiden Spezialitäten zwischen Lappenpickert und Püfferchen erklären. Der Lappenpickert, so wie ich ihn von meinem Urgroßvater kenne, ist dem sogenannten „Westfälischen Pickert“ etwas ähnlich. Allerdings wird er nicht in einer Brotbackform gebacken sondern auf einem Backblech und bei meinem Rezept wird dem Teig noch saure Sahne hinzugefügt. Nach dem Backen im Ofen wird er scheibenweise in der Pfanne gebraten.
Die Püfferchen sind vergleichbar mit dem „Lippischen Pickert“ und den „Struwen“ aus dem Münsterland. Bei allen drei Spezialitäten handelt es sich um „pfannkuchenartige“ Gerichte. Der Lippische Pickert war früher eher ein „Arme Leute Essen“ und die Struwen werden eigentlich traditionell am Karfreitag gegessen. Dann gibt es in vielen Restaurants im Münsterland das traditionelle Struwenessen. Im Gegensatz zu den Struwen werden im Teig der beiden anderen Spezialitäten geriebene Kartoffeln mit verarbeitet. Unabhängig davon welche der genannten Sorten man ausprobiert sie schmecken alle auf ihre Art und Weise gut.
Wie schon beim Kastenpickert werden die Püfferchen und Lappenpickert in der Pfanne gebraten und mit Butter, Marmelade, Rübenkraut, Zucker & Zimt oder auch mit Leberwurst bestrichen. Dazu gehört entweder ein gutes Bier, oder Kaffee und Tee. Das hört sich alles sehr lecker an und daher wird es jetzt Zeit die Kartoffelreibe rauszuholen und loszulegen.
Man nehme für Lappenpickert und Püfferchen
Lappenpickert
1,25 kg Kartoffeln, festkochend
350 g Mehl
200 g Saure Sahne
6 Eier
½ TL Backpulver
1 Prise Salz
8-9 Scheiben Bacon (Frühstücks-/Bauchspeck geräuchert)
Butterschmalz
Püfferchen
500 g Mehl
250 ml Milch, lauwarm
500 g Kartoffel, festkochend
1 Würfel Hefe
150 g Rosinen
4 Eier
2 EL Zucker
1 Prise Salz
Abrieb von ½ Bio-Zitrone, vorher gewaschen und abgetrocknet
Butterschmalz
Außerdem
Backblech
Backpapier
Man mache
Lappenpickert
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze (keine Umluft) vorheizen.
Die Kartoffeln abwaschen, schälen und mittelfein reiben. Mit den übrigen Zutaten gut vermischen. Backblech mit Backpapier belegen und die Masse darauf verteilen. Glatt streichen und die Baconscheiben darauf verteilen. Nun für ca. 45 Minuten abbacken. Abkühlen lassen und in ca. 13×8 cm große Streifen schneiden. Etwas Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die Scheiben portionsweise darin abbacken.
Püfferchen
Die Hefe mit etwas lauwarmer Milch, einem Teil des Mehls und dem Zucker vermischen. Den Hefeansatz an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
Kartoffeln abwaschen, schälen und mittelfein reiben. Die geriebenen Kartoffeln in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Das restliche Mehl, Eier, Kartoffelmasse, die restliche Milch, Rosinen, Hefeansatz, Salz und den Zitronenabrieb gut miteinander vermischen und an einem warmen Ort 1,5 Stunden gehen lassen. Der Teig muss sich verdoppelt haben. Nun backt man den Teig in einer Pfanne mit heißem Butterschmalz aus. Dazu gibt man einen gut gehäuften Esslöffel der Masse portionsweise in die Pfanne. Je nach Größe der Pfanne können 4-6 Portionen auf einmal abgebacken werden. Alles frisch gebraten mit den vorab genannten Leckereien und Getränken servieren.
Ich wünsche euch auch mit den beiden Spezialitäten Lappenpickert und Püfferchen viel Genuss, sowie einen entspannten Abend.
Am Samstag gibt es dann etwas geschmortes. Also bis dann.
Genießt das Leben!
Michael
Ich habe auf meinem Blog natürlich noch weitere Wintergerichte. Schaut am besten mal rein.
Verlinkt mit Katrin
Lappenuickert… Also, das kenne ich nun wirklich nicht – und hab ich auch noch nie gehört!
Klingt aber sehr lecker!
Liebste Grüße von Martina
Lecker, lecker! Gehört habe ich diese Namen auch noch nie, aber ich will sie gerne mal ausprobieren. Sind die Rezepte aus dem alten Heft? Ich habe auch noch so einen Schatz von meiner Großmutter.
Herzliche Grüße
Ingrid
Lieber Michael, von den Püfferchen bin ich restlos begeistert. Die werde ich sicherlich noch öfters backen. Für mich war es auch eine kulinarischen Deutschlandreise. Das „Lippische Nationalgericht“ sagte mir zuvor gar nichts. Viele Grüße, Regina