Früchtebrot – ein Rezept von meinem Urgroßvater

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Früchtebrot (3 von 3)

Hallo ihr Lieben!

Ich habe mal wieder in dem alten Rezeptbuch von meinem Urgroßvaters Julius Rehbein gestöbert und bin bei einem Rezept für ein Früchtebrot hängen geblieben. Es ist immer wieder sehr schön wenn ich dieses alte, handgeschriebene Rezeptbuchbuch durchblättere. Da werden viele Kindheitserinnerungen an Kuchen und Gerichte wach mit denen ich groß geworden bin. Einen Kuchen, in einer Brotform gebacken, wie das Früchtebrot nach einem Rezept von meinem Urgroßvater gab es bei uns immer in der kalten Jahreszeit, so von Anfang Dezember bis Ende Februar.

 

Früchtebrot (1 von 3)

 

Fruchtig, würzig und etwas nussig, so schmeckt ein Früchtebrot. Ein echter Klassiker in der kalten Jahreszeit, schwerpunktmäßig in der Adventszeit. Früchtebrot, hat je nach Region recht unterschiedliche Namen wie z.B. Hutzel- oder Kletzenbrot. Es wird aus verschiedenem eingebackenem Dörrobst hergestellt. Traditionell hat man das Früchtebrot in der Weihnachts- bzw. kalten Jahreszeit gebacken, wenn das Angebot an frischen Früchten sehr knapp war. Je nach Geschmack verwendet man Pflaumen, Cranberries, Rosinen, Aprikosen, Datteln oder Feigen und natürlich auch Nüsse gehören hinein.

Ein Früchtebrot zu backen ist im Grunde genommen ganz easy peasy. Aber es braucht Zeit, vom Ansatz bis zum Genuss sind es gute 4 Tage. Es hält sich aber auch recht lange, so 2-3 Wochen, sofern es nicht schon vorher vernascht worden ist. Nun aber zum Rezept, denn für das Früchtebrot muss das Dörrobst zerkleinert und eingeweicht werden. Zum Einweichen kann man Rum, Whisky oder auch einen Likör nehmen. Mein Urgroßvater nahm immer 54%igen Rum. Ich bevorzuge eher die fruchtigere Variante und habe mich daher für Orangenlikör entschieden, außer bei der Deko, da gibt’s einen Schuss Rum dazu.

Man nehme für das Rezept Früchtebrot

Dörrobst, fein gewürfelt

125 g getr. Feigen

100 g getr. Aprikosen

  75 g kandierte Kirschen

100 g Backpflaumen

  50 g Cranberries

100 g Datteln

  50 g Rosinen

Nüsse, grob gehackt

150 g geschälte Mandeln

100 g Walnusskerne

150 ml Orangenlikör

Teig

150 g weiche Butter

100 g brauner Rohrzucker

1 Pack. Vanillezucker

2 TL Lebkuchengewürz

4 Eier

125 g Mehl

1 Pack. Backpulver

eine Prise Salz

Deko

175 g Puderzucker

1-2 EL Rum (40%)

etwas Wasser

geschälte Mandeln

1 getrocknete Orangenscheibe, geviertelt (alt. kandierte Kirschen)

Außerdem

Kastenbrotform (25×10)

Backpapier

 

 

Früchtebrot (2 von 3)

 

Man mache

In einer Schüssel das Dörrobst und die Nüsse mit dem Likör vermischen. Abdecken und über Nacht marinieren lassen. Am Tag darauf Butter, beide Zucker und Lebkuchengewürz in der Küchenmaschine, oder mit den Quirlen eines Handmixers, cremig aufschlagen. Die Eier nacheinander zugeben, weiterühren und Mehl, Backpulver und Salz untermischen.

Nun die eingeweichte Früchte-Nuss-Mischung mit dem Knethaken in die Masse einarbeiten. Den Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen. Die Backform mit Backpapier auslegen, die Masse einfüllen und gleichmäßig verteilen. Den Teig auf der mittleren Schiene ca. 50 Minuten backen. Sollte die Oberfläche mit der Zeit zu braun werden, mit Alufolie abdecken.

Das Früchtebrot aus dem Ofen herausnehmen und auf einem Kuchengitter kurz abkühlen lassen. In der Zwischenzeit für die Deko alles, bis auf die Mandeln Orangenstücke, glatt verrühren. Sollte die Masse zu flüssig sein noch etwas Puderzucker nachschütten. Mit einem Pinsel den Guss auf dem Früchtebrot gut verteilen und die Mandeln und Orangenstücke darauf verteilen.

 

Früchtebrot (6 von 4)

 

Wenn alles gut getrocknet und das Früchtebrot ausgekühlt ist am besten luftdicht verpacken und noch für 2 bis 3 Tage durchziehen lassen. Das erhöht den Genuss ungemein. Wenn es dann soweit ist wird das Früchtebrot, mit einem Wellenschliffmesser, in fingerdicke Scheiben (ca. 1,5 – 2 cm) geschnitten. Jetzt müsst ihr euch nur noch ein Heißgetränk eurer Wahl, z.B. einen Punsch, machen und könnt in aller Ruhe dieses leckere Früchtebrot genießen. Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende.

Genießt das Leben!

Michael

 

Der nächste BlogPost kommt am Mittwoch. Dann wird es wieder etwas deftiger und herzhafter mit einem Gericht aus meiner Aktion Pottkieker 2018. Falls ihr noch nicht beim Pottkieker reingeschaut habt, habe ich etwas weiter unten die Links zu den bisher geschriebenen Berichten aufgelistet.

Husarenknöpfe                                       

Brot und Tatar                                         

Safran-Reis-Pudding                               

Zwiebelfleisch                                           

Kartoffelsuppe mit Apfelküchlein         

 

2 Kommentare

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  1. […] ein Franzbrötchen vernaschen. Wer noch ein weiteres Rezept vernaschen möchte der klicke mal hier […]

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