Hohenloher Blootz (9 von 14)

Hallo Ihr Lieben!

Blootz machen wie in Hohenlohe, so heißt mein heutiges Thema. Was bitte schön ist das denn nun schon wieder, werdet ihr euch bestimmt gerade gefragt haben. Ganz einfach gesagt ist ein Hohenloher Blootz ein belegter Teigfladen, den ich noch aus vergangenen Zeiten kenne.

 

Ich habe mal vor vielen Jahren für einige Zeit in der Gegend rund um Langeburg und Rothenburg o.d.T. gearbeitet und gelebt. In der kalten Jahreszeit war es dort Tradition, dass man sich am Wochenende Abends in der örtlichen Gastwirtschaft mit Freunden zum Blootz essen traf.

 

Gasthof in Gröningen

 

Man fing immer der herzhaften Variante an und zum Abschluss gab es dann eine süße Variante, die meistens mit Obst (Äpfel, Zwetschgen oder Birnen etc.) belegt war. Die leckerste süße Variante war entweder die wo auf dem Obst noch Zimt und Zucker kam, oder die einfache mit reichlich Sauerrahm bestrichen und dann dick Zucker und Zimt drauf.

 

Blootz ?

…. ist schlicht gesagt eine hohenlohische Nationalspeise. Der Name ist ein sogenanntes Dialektwort für „Platz“. Einst wurde er als „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet. Zu früheren Zeiten versammelte sich oft die gesamte Familie zum gemeinsamen „Blootzessen“ am Tisch.

Küchentechnisch gesehen ist er ein knuspriger, flach ausgerollter „Brotkuchen“, der herzhaft oder süß belegt werden kann und im Holzofen gebacken wird. Er ist nicht unbedingt mit einer Pizza oder einem Flammkuchen zu vergleichen. Er geht in Richtung eines flachen, viereckigen „Blechkuchens“, der traditionell ein Roggenmischbrotteig ist.

 

Hohenloher Blootz (1 von 14)

 

In ganz frühen Zeiten war er eher ein Nebenprodukt, das beim wöchentlichen Brotbacken angefallen ist, wenn der Ofen nach dem letzten Brot noch warm war. Dazu hat man den Brotteig, wie bereits gesagt, flach ausgewalzt, mit Sauerrahm bestrichen und mit dem belegt was gerade im Hause war. Da kam dann zum Beispiel Zwiebeln, Speck, Lauch, Kartoffeln oder irgendein anderes Gemüse drauf.

 

Hohenloher Blootz (3 von 14)

 

Aber auch ein süßer Blootz wird immer gerne gereicht, so als Abschluss eines Blootzessen. Ein Rahmblootz wie er sich nennt ist neben Sauerrahm meistens noch mit Herbstobst, wie Zwetschgen, Äpfel und Birnen belegt und wird mit Zucker und Zimt bestreut.

Ich habe meinen mit einem Weizensauerteig gemacht und traditionell mit Crème fraiche, Speck, Lauch und Zwiebelringen belegt. Das Rezept für einen süßen Sauerteig findet ihr in meinem Post „Klassischer Gugelhupf“ , aber ihr könnt auch einen Mürbeteig, oder normalen Hefeteig dafür nehmen.

 

Hohenloher Blootz (7 von 14)

 

Ich hoffe euch gefällt meine herzhafte Variante und animiert euch zum nachbacken. Ach ja, am besten schmeckt zu dem herzhaften Blootz natürlich ein guter Weißwein aus der Region.

Meinen nächsten Post gibt es hier wieder am Freitag, den 19. März. Dann gibt es Rezepte aus einer Bio-Kochbox die ich gewonnen habe.

Genießt das Leben!                                            
Michael

 

Ich habe hier noch einige weitere herzhafte Gerichte

Lammfrikadellen mit Kürbispüree     

Rouladen „Klassische Art“       

Orangen-Linsensuppe

 

   

Hohenloher Blootz (9 von 14)
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Hohenloher Blootz

Vorbereitungszeit1 Std.
Gericht: Hauptgericht, Regionale Spezialität
Land & Region: Hoihenloher Land

Zutaten

  • Teig                für 1 rundes Backblech Ø 28 cm
  • 350 g dunkles Weizenmehl Type 1050
  • 180 g Weizensauerteig, siehe Link im Text
  • 250 ml lauwarmes Wasser
  • 15 g Frischhefe
  • 1 TL Zucker
  • Belag
  • 400 g Schmand
  • 1 Ei (Größe M)
  • 1 EL Weizenmehl (Typ 405)
  • Salz, Pfeffer, Kümmel
  • 100 g geräucherte Speckwürfel
  • 1 rote Zwiebel in Ringe geschnitten
  • 1 Stange Lauch, in Ringe geschnitten
  • 150 g geriebener Bergkäse
  • etwas Schnittlauch zum Bestreuen

Anleitungen

  • Teig 
    Hefe in dem Wasser auflösen und für 15 Minuten beiseite stellen.
    Hefewasser und alle Zutaten in eine Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken für 8 Minuten verkneten.
    Den Teig zugedeckt für 45 Minuten an einem warmen Ort gehenlassen. Anschließend mit etwas Mehl dünn ausrollen und auf das mit Backpapierausgelegte Backblech legen. Mit einem Küchentuch abdecken und für weitere 45Minuten gehen lassen.
    Backofen auf 220 Grad vorheizen.
    Belag
    Schmand, Ei, Mehl, Salz, Pfeffer und Kümmel gut miteinander verrühren. Den Belag auf dem Teigboden verstreichen.
    Speckwürfel, Zwiebel- Lauchringe auf dem Schmand verteilen und zum Schluss den geriebenen Käse darüber streuen. Im vorgeheizten Backofen für ca. 20-25 Minuten knusprig backen. Heiß servieren.

 

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