Orangen-Couscous à la Marrakesch
Hallo Ihr Lieben!
Ich hoffe die Überschrift hat euch schon mal neugierig gemacht. Ja, es geht nach Marrakesch und zwar wird es eine kleine Rezensions-Reise mit dem Marokko-Kochbuch von dem lieben Bloggerkollegen und großem Marrakesch-Fan Patrick Rosenthal. Aber auch etwas von meinem Aufenthalt dort erwartet euch heute. Damit ihr ein wenig Appetit auf das Kochbuch bekommt habe ich natürlich auch ein Rezept daraus ausprobiert. Passend zum Genießen gibt es ein Orangen-Couscous à la Marrakesch, der bei diesem kühlen Wetter ein wenig Sonne mitbringt. Alles weitere über Marrakesch und das Buch könnt ihr jetzt im Folgenden nachlesen. Viel Spaß dabei.
Äh, womit fange ich denn jetzt zuerst an? Mit Marrakesch, mit dem Buch, oder mit dem Orangen-Couscous … Ok, ich fange mit Marrakesch an.
Marrakesch
Es war schon lange mein Wunsch mal nach Marrakesch zu fliegen. Anfang Oktober war der Zeitpunkt gekommen und es ging für 6 Tage dorthin. Nach dreieinhalb Stunden Flugzeit ist man schon dort. Vom Flughafen aus sind es ca. 20 Minuten bis man in der Medina (Altstadt) und somit mitten im Trubel dieser quirligen Stadt und ihren vielen Souks (kommerzielle Viertel in arabischen Städten) angekommen ist. Man ist sofort in den Bann gezogen, denn es ist alles anders als man es von zu Hause kennt. Da fahren Autos, Mopeds, Eselkarren und Kleinbusse alle mehr oder weniger hupend durch die teilweise doch engen Straßen und auch in den Souks. Im ersten Moment ist man ein wenig genervt davon, aber man gewöhnt sich dran denn Marrakesch hat viele Gesichter.
War man eben noch mitten im bunten Treiben der Souks, findet man eine Ecke weiter die absolute Ruhe. Außergewöhnliche Gerüche umspielen die Nase, besonders dann wenn man in die Nähe der vielen Stände mit Gewürzen, Trockenfrüchten oder Gebäck kommt.
Die Einheimischen schmeicheln einem mit Komplimenten und schenken einem Minztee ein wenn sie etwas verkaufen wollen. Kauft man nicht und wendet sich wieder ab kann es vorkommen, dass sie über einen schimpfen. Aber davor sollte man sich nicht abschrecken lassen, auch wenn es erst einmal sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Marrakesch wird ja auch die rote Stadt genannt wegen ihrer roten Festungsmauer und den roten Lehmhäusern innerhalb der Medina, aber auch außerhalb der Mauern setzt sich dieser Rotton fort.
Souks
In den Souks wird es dann noch enger und überall herrscht ein reges Treiben und an jeder Ecke will man einem was verkaufen. Am ersten Tag haben wir für die ersten 100 Meter in den Souks locker eine Stundeoder sogar mehr gebraucht weil dort gefühlt jeder an einem „zupfte“ um einen in sein Geschäft zu locken. Da ist man froh wenn man aus diesen Vierteln wieder raus ist. Aber auch daran gewöhnt man sich im Laufe des Aufenthaltes.
In den Souks wird alles angeboten von Lebensmitteln über Schuhe, Porzellan, Gewürze, Obst etc. bis hin zur Kleidung. Man sollte aber nicht alles sofort zum genannten Preis kaufen, sondern erst einmal ordentlich handeln, denn das gehört dazu. Natürlich konnte ich in den Porzellangeschäften nicht widerstehen und habe mir einige schöne Sachen für meine Food-Fotografie gekauft.
Essen
Also verhungern tut man dort nicht. Es gibt viele Cafés in denen man Kleinigkeiten bekommt, aber auch ebenso viele Restaurants in der man traditionelle marokkanische Gerichte bekommt. Ich habe in all den Tagen viel Couscous und viele Tajine (Schmorgefäß mit gewölbtem Deckel) gegessen, aber auch die typisch marokkanische Pastilla, einem traditionellen marokkanischem Gericht. Es ist eine Art Fleischpastete, die es aber auch in süßen Varianten gibt. Einfach nur lecker, sag ich mal. Getrunken wird viel Minztee, der in kleinen Gläschen serviert wird und galant mit einem hohen Strahl eingeschenkt wird. Auch daran habe ich mich sehr schnell gewöhnt und habe seit dem schon so einige Gläschen Minztee getrunken.
Wisst ihr was mir bei den Speisen aufgefallen ist? Die Desserts und anderen süßen Sachen sind weniger süß als bei uns und auch die warmen Gerichte deutlich weniger gesalzen, darf für aber gut abgestimmt gewürzt. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist der frisch ausgepresste Orangensaft den es überall gibt. Ein echter Genuss, so frisch und so viel Geschmack. Gefühlt habe ich jeden Tag mindestens einen halben Liter davon getrunken. Wo wir jetzt gerade beim Essen sind will ich dann mal so langsam auf das Kochbuch vom Patrick kommen, einem echten Marrakesch-Fan.
Patrick Rosenthal
Der liebe Patrick hat schon die ganze Welt bereist, aber an einen Ort – seinem Lieblingsort – ist er immer wieder zurückgekehrt. Nach Marrakesch. Nach dem er vor vielen Jahren das erste Mal dort war wusste er, dass diese Stadt mehr zu bieten hat als nur ein Märchen aus 1001 Nacht. Er hat sie immer und immer wieder besucht und nach und nach reifte die Idee für dieses tolle Buch. Patrick arbeitet als Food-Fotograf, Rezeptentwickler, gibt Workshops und ist in der Bloggerszene sehr bekannt.
Marrakesch – Das Marokkanische Kochbuch
Dieses Kochbuch ist etwas ganz besonderes. Nicht weil so viele leckere Rezepte darin sind, sondern weil man merkt mit wieviel Liebe es verfasst worden ist. In diesem Kochbuch liegt sehr viel Herzblut. In meinen Augen ist es mehr als nur ein Kochbuch. Es ist ein Reiseführer par excellence.
In dem Buch findet man neben ca. 80 Rezepten eine Ansammlung vieler kulinarischer Höhepunkte und ebenso viele Geheimtipps für eine tolle Reise in diese interessante Stadt. Die sowohl einfach, aber auch modern ist je nachdem wo man sich gerade innerhalb oder außerhalb der Stadtmauern befindet.
Patrick erzählt in diesem Buch von seinen Lieblings-Riads, von interessanten Menschen und Restaurants. Gibt Tipps wo man sich eine schöne Auszeit gönnen kann und vieles mehr. Dazwischen immer wieder leckere Rezepte wie zum Beispiel Tintenfisch-Cigars, Käse-Briquats, Rindfleisch-Dattel-Tajine, Marokkanischer Minztee und natürlich dem von mir ausgewählten Rezept für Orangen-Couscous. Damit ihr jetzt auch n den Genuss dieses Rezeptes kommt verlasse ich mal meine kleine Reise durch Marrakesch und gebe euch das Rezept.
Glaubt mir ich könnte noch seitenweise über Marrakesch und meinen Aufenthalt berichten, aber nicht mehr heute. Ich werde in Zukunft mit Sicherheit noch das eine oder andere Gericht, das ich dort gegessen habe nachmachen und auf meinem Blog veröffentlichen. Natürlich werde ich auch wieder nach Marrakesch fliegen, das steht schon heute fest. Also auf geht’s jetzt mit dem Orangen-Couscous.
Man nehme für den Orangen-Coussous (aus MARRAKESCH – Das Marokko-Kochbuch)
1 große Bio-Orange
80 g Zucker
300 g Couscous
30 g Butter
1 TL Rosenwasser
½ TL Zimtpulver
70 g getrocknete Feigen
50 g Pistazien
¼ Bund Minze
200 g Naturjoghurt
Man mache
Orange heiß abwaschen und die Schale in feine Streifen schneiden. Die Orange filetieren.
380 ml Wasser und Zucker i einen kleinen Topf geben und zum Kochen bringen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Vom Herd nehmen.
Couscous zusammen mit Butter, Rosenwasser, Zimt und Orangenschale zum Zuckersirup geben, gründlich unterrühren und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
Mit einer Gabel den Couscous lockern
Feigen und Pistazien fein hacken. Feigenstücke zusammen mit zwei Drittel der Pistazien vorsichtig unter den Couscous heben. Minze waschen, trocken schütteln und Blätter abzupfen.
Den süßen Orangen-Couscous mit Orangenscheiben, Joghurt, Minzeblättern und den restlichen Pistazien servieren.
Dann lasst es euch mal jetzt gut schmecken und träumt ein wenig von 1001 Nacht. Vielleicht seid ihr jetzt neugierig auf diese Stadt geworden, dann holt euch erst das Buch MARRAKESCH und bucht dann einen Flug und eine Unterkunft. Viel Spaß dabei und ein schönes Wochenende.
Zum Abschluss kann ich nur sagen, ganz herzlichen Dank an Dich lieber Patrick, das Du dieses tolle Buch herausgebracht hast. Besonders schön war es natürlich, dass ich es schon hatte bevor ich nach Marrakesch geflogen bin. Es war für mich ein guter Reiseführer, in jeder Hinsicht. – Das Marokko-Kochbuch habe ich selbst gekauft. Ich kennzeichne es trotzdem als *Werbung unbezahlt*.
Hier geht es am Mittwoch, den 28. November weiter mit meiner zweiten Rezension. Ich entführe euch nach Israel in eine bekannte Stadt. Lasst euch überraschen.
Genießt das Leben!
Michael
Ich habe hier noch einige weitere internationale Rezepte für euch.
Orangen-Gewürzgugelhupf à la Marrakesch
Verlinkt mit Katrin
Toll geschrieben!!
Deine Eindrücke kann ich nur bestätigen. Ich bin von dieser Stadt auch verzaubert gewesen – jetzt muss ich mir mal das Kochbuch von Marrakesch anschauen. Danke für den Tipp!
Lieber Michael, ein wirklich schön geschriebener Bericht – sowohl deine Reiseeindrücke als auch die Vorstellung von Patricks Buch. Macht Lust darauf, beides kennenzulernen. Vielen Dank dafür.
LG Anna
Hallo Michael
Danke für diesen Bericht und den Kochbuch-Tipp! Das Kochbuch kenne ich noch nicht, Marrakech hingegen schon!
Deine Eindrücke über die Stadt kann ich teilen! Als ich das erste Mal dort war, war ich fast überfordert. Mittlerweile fühle ich mich schon ziemlich vertraut mit Stadt und Leuten. Das liegt sicher daran, dass ich eine Freundin habe, die in Marrakech lebt und ich mich in ihrer (marrokanischen) Familie sehr geborgen fühle. Ich bin gerade daran, ein paar Frühlingstage in Marrakech zu organisieren. Dieses Mal werde ich noch eine Freundin mitnehmen, die noch nie in der roten Stadt war…
Lieber Gruss, ReNAHTe