Stutensoppen, nach einem alten Familienrezept – Pottkieker 2018-12

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Hallo ihr Lieben,

Es gibt regionale und traditionelle Gerichte von denen habe ich noch nie etwas gehört. So geschah es im Rahmen meiner Aktion POTTKIEKER 2018, das ich zum ersten mal eine Stutensoppen gegessen habe. Was das genau ist, welche Zutaten man dafür braucht und wann es gegessen wird, dass verrate ich euch im Folgenden. Natürlich auch einiges über Tina vom Backblog Küchenmomente und wieso die Backbloggerin auch mal kocht.

 

Logo Pottkieker

 

Als erstes möchte ich erst einmal das Rätsel rund um die Stutensoppen lösen. Es ist ein, seit Generationen, beliebtes Traditionsgericht aus Weißbrot, einer kräftigen Rinderbrühe, Zwiebeln, Suppenfleisch und Mettwürstchen in der Nachbarregion Osnabrück und im angrenzenden Münsterland. In der Regel wird es Heiligabend oder zu Silvester gegessen. Aber auch  in der Winterzeit ist es eine nahrhafte Suppe, bzw. Eintopf.

Bleibt die Frage warum ausgerechnet dieses Gericht seit Generationen so beliebt ist? Früher wurde auf den Bauernhöfen zur Winterzeit geschlachtet, gutes Suppenfleisch war also vorhanden. Weißbrot, also der helle Stuten, gab es nur sonntags und an hohen Festtagen. Außerdem lässt sich die Suppe gut vorbereiten, sie köchelt von allein und verlangt am Abend vor der Bescherung kaum Küchenarbeit.

 

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Das erst einmal zur Geschichte rund um die Stutensoppen. Nun aber zu Tina, denn auch ihr habe ich während des Kochens so einige Fragen gestellt. Die erste war natürlich warum die Stutensoppen so heißt und ob darin Pferdefleisch enthalten ist. Die Geschichte dazu habe ich schon vorab geschrieben und Pferdefleisch ist nicht da drin enthalten, denn in diesem Fall ist mit Stuten, der helle Stuten – das Brot – gemeint.

Was bedeutet Kochen bzw. backen für Dich?

„Überwiegend kocht mein Mann. Bei mir ist das eher weniger. Schwerpunktmäßig backe und blogge auch darüber.“

Wie bist Du ans Kochen/Backen gekommen?

„Das habe ich mir selbst beigebracht. Der Auslöser dafür war ein Mandarine-Schmand-Kuchen aus unserem örtlichen Café, den es eines Tages nicht mehr gab. Da es mein Lieblingskuchen war habe ich ihn dann nachgebacken. So hat mich vor 2,5 Jahren dann das Backfieber gepackt.“

Woher bekommst Du deine Inspirationen zum Backen?

„Viele sind einfach Klassiker aus meiner Kindheit. Des Weiteren über Blogs und auch ganz viel von meinen Freunden aus dem Ausland. Zum Beispiel habe ich ganz viele schwedische Rezepte, aber auch aus diversen anderen Ländern.“

Essen bedeutet für Tina Kindheitserinnerungen. Das war auch der Grund dafür warum sie sich bei mir mit diesem Rezept angemeldet hat. Und das obwohl sie viel lieber backt. Wenn sie dann am Backen ist kann sie nicht auf Musik, auf ihre beiden Dalmatiner und auf das Teignaschen verzichten. Am liebsten arbeitet sie in der Küche mit ihrer Kitchenaid, die sie von ihrem Mann geschenkt bekommen hat.

 

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Beim Backen verwendet sie die frischen Eier vom Nachbarhof, saisonale Produkte aus dem eigenen Garten und Leckeres aus der Region. Ähnlich sieht es beim Einkaufen aus, wo sie besonders auf gute Qualität achtet. Während des Backens kann Tina nicht auf Orangen- und/oder Zitronenabrieb, sowie je nach Jahreszeit auf Zimt, verzichten. Als kleinen Küchentipp gab sie mir mit auf den Weg „Ausprobieren, mutig sein und nicht gleich aufgeben wenn es nicht beim ersten Mal sofort geklappt hat.“

In ihrer Freizeit geht Tina sehr gerne mit ihren beiden Dalmatinern spazieren. Natürlich gehört auch das Fotografieren und Bloggen dazu. Gebürtig kommt sie aus Mettingen und lebt jetzt im nördlichen Münsterland. Beruflich ist sie im Projektmanagement, Personalwesen und Controlling ihrer Werbeagentur KIWI, die sie gemeinsam mit ihrem Mann führt, beschäftigt. Das war es jetzt mit einem Ausflug ins Leben von Tina. Kommen wir nun zum Rezept.

 

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Man nehme für das Rezept Stutensoppen

1 Weißbrot (1000 g) – mindestens 1 Woche alt

1,25 kg Suppenfleisch (Beinscheibe, Bauch, Querrippe)

500 g Suppengrün (Möhren, Sellerie, Zwiebel, Lauch, Petersilie)

6 Mettenden (3 frisch, 3 geräuchert)

3 Gemüsezwiebeln

Butterschmalz

Salz, Pfeffer

 

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Man mache

In einem großen Topf 3 Liter kaltes Wasser, Salz und das Suppenfleisch aufkochen. Den entstehenden Schaum mit einer Kelle immer wieder entfernen. Bitte beachten, dass das Fleisch immer vom Wasser bedeckt sein sollte.

In der Zwischenzeit das Suppengrün waschen, putzen und in die Brühe geben. Bei schwacher Hitze gute 2,5 Stunden köcheln lassen, dabei den Deckel auf dem Topf lassen. Etwas Wasser in einem mittleren Topf aufkochen und die Mettenden für ca. 20 Minuten darin kochen. Gemüsezwiebeln häuten, halbieren und in feine Scheiben schneiden. In einer Pfanne etwas Butterschmalz erhitzen und die Zwiebeln zusammen mit etwas Salz bräunen.

Das Brot in Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben. Wenn die Brühe fertig ist, mit einer Schaumkelle Gemüse und Fleisch entnehmen. Das Fleisch sowie die Mettenden in Stücke schneiden. Die Brühe durch ein feines Sieb gießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Abschließend die Brühe über die Brotwürfel gießen und die gebräunten Zwiebeln gleichmäßig darüber verteilen.

 

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Die Fleisch- und Wurststücke in einer Schüssel servieren oder direkt mit der Brühe auf die Brotstücke geben. So einfach ist es eine Stutensoppen herzustellen. Und ich muss euch sagen es hat wunderbar geschmeckt. Man ist danach satt und fühlt sich rundum pudelwohl. Ich erhebe es damit mal in den Stand von Soulfood. Probiert es einfach mal aus, solange es draußen noch winterlich ist.

 

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Wenn ihr selbst auch interessante Rezepte habt dann meldet euch einfach, da die Aktion noch läuft könnt ihr euch mit einem Rezept und der Geschichte dahinter bei mir melden (in der Kommentarfunktion). Sofern ihr in Münster oder dem Münsterland wohnt komme ich vorbei, ihr kocht dann und ich fotografiere. Am Samstag geht es weiter mit etwas Süßem zum Wochenende. Lasst euch überraschen.

Genießt das Leben!

Michael

 

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Kartoffelsuppe mit Apfelküchlein

Penne mit scharfer Tomatensauce

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Kartoffel-Pralinchen

Butter-Hörnchen

Wiesen-Burger zum Outdoor-Grillen

 

Das Logo für meine Aktion POTTKIEKER 2018 wurde von der lieben und kreativen Marie Krokant by Löwenpudeldesign erstellt. Vielen Dank dafür.

11 Kommentare
  1. Tina von Küchenmomente
    Tina von Küchenmomente sagte:

    Lieber Michael,

    mir hat das Shooting viel Spaß gemacht, auch wenn ich ja eher selten am Kochtopf stehe….
    Es war mir eine echte Herzensangelegenheit, dass dieses Familienrezept auch in der Zukunft nicht in Vergessenheit gerät und auf deinem Blog weiß ich es in „guten Händen“.
    Stutensoppen überzeugt ja nun mehr durch Geschmack als durch wunderschöne Optik (jeder der das Rezept kennt, weiß das ;-) ), aber deine Fotos sind der Hammer. Der schönste Stutensoppen ever!

    Danke für alles und liebe Grüße

    Tina

  2. Regina
    Regina sagte:

    Lieber Michael und liebe Tina von Küchenmomente,
    Die Stutensuppe ist der Knaller!!! Von meiner Oma kenne ich noch Brotsuppe, die aber immer mit dunklem
    Brot und Rosinen gekocht wurde. Mir gefällt das Rezept von Tina mit dem Stuten aber viel besser und dies werde ich bestimmt mal ausprobieren!
    Die Fotos lieber Michael sind wunderschön geworden!
    Liebe Grüße Regina

  3. Axel
    Axel sagte:

    Hi ich komme aus Bissendorf nahe Osnabrück.
    Bei uns gibt es Stutensoppen seit Generationen immer zu Heiligabend.
    Wir nicht altes Weißbrot sondern frisches. Dies wird in Würfel geschnitten und im Backofen getostet. Dadurch schmeckt der Stutensoppen frischer und kräftiger.
    Weitere Abweichung ist, dass wir frische Zwiebeln klein schneiden und mit Pfeffer durch die Brotwürfel mengen.
    Gruß Axel

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] habe ich dieses Heimatküchen-Gericht im Rahmen der Pottkieker-Aktion 2018 bereits für Michael von Salzig-Süß-Lecker […]

  2. […] natürlich eine große Rolle. In meiner Kindheit gab es zum Beispiel an Heiligabend zu Mittag immer Stutensoppen (das werden die meisten von euch nicht kennen ) , jedenfalls habe ich diese Tradition […]

  3. […] Blogparaden (z. B. Stil mit Stiel, Tag des Käsekuchens),  die Pottkieker 2018 -Aktion von Salzig Süß Lecker, diverse „Lecker für jeden Tag-Foodblogparties“ sowie das monatliche Synchronbacken […]

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